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Buchrezension

Faszination Geocaching: Meine schönsten Erlebnisse

Faszination Geocaching: Meine schönsten Erlebnisse (Frank Hillmann)

 

Mit seinem Buch möchte Frank Hillmann ein leicht verdauliches Werk mit spannenden Geschichten zum Cachen bieten, einen Einblick in das Hobby geben und darauf neugierig machen. Zugegeben, das wollen viele Titel – auf unterschiedliche Arten, dieses geht den Weg des „Begeisterung des Lesers durch schieren Enthusiasmus“. Die Cacher-Terminologie ist in den Text integriert, sollte man aus etwas mal so gar nicht schlau werden, verweist der Autor auf eine bekannte Suchmaschine. In seinem Buch möchte er nur berichten, was man mit Suchmaschinenhilfe nicht findet.

In seiner ersten Geschichte erzählt der Autor von seiner ersten Cachesuche, und zwar aus der Perspektive des bereits Geübten. Dabei setzt er also so manches an Cacherwissen voraus, ob das für Nichtcacher einen guten Einstieg bildet, lasse ich mal offen. In einem weiteren Bericht erzählt Hillmann, wie er mit zwei Geocaching-Newbies einen Multi angeht, den sie abbrechen. Da der Cache offenbar aber schwer an seiner Cacherehre nagte, lassen sie dann jedoch kaum etwas unversucht, dieses Caches Herr zu werden. Dass das nach etlichen Anläufen noch glückte, freut den Leser, denn der Beschreibung nach hat der Cache sich wirklich gelohnt.

Weiter geht es mit dem Versuch, einen Nachtcache zu bewältigen. Doch obwohl Hillmann und seine Tochter letztlich an ihrem ersten Nachtcache scheitern, erliegen sie der Faszination der Nachtcaches. Ähnlich ergeht es dem Autor mit seinem ersten Lost-Place-Cache: Auch diesen beendet er vorzeitig, ist aber „angefixt“. Schlimmer noch: Als er seinen zweiten Lost-Place-Cache angeht, löst er den Gutschein seines 16-jährigen Sohnes ein, der ihm eine Cachebegleitung geschenkt hat. Das endet darin, dass auch sein Sohn und dessen Freund sich für diese Cacheart begeistern. Schließlich berichtet er auch von Klettercaches und seinen ersten eigenen Erfahrungen als Cache-Owner.

Der Autor bietet eine bunte Mischung, reißt eigentlich alles Wesentliche an – was auch sein Ziel ist. Vor Spoilern muss man sich nicht in Acht nehmen, die gibt es allenfalls bei Hillmanns eigenen Caches. Die Länge der Geschichten korreliert eindeutig mit der Begeisterung des Autors für den jeweiligen Cache. Zwar beschreibt Hillmann teils sehr plastisch (z. B. wie sich die Wahrnehmung nachts verändert) und liefert immer mal ein kleines Späßchen am Rande. Dass ich ihn dennoch nicht mit Goethe, Thomas Mann o. Ä. auf eine Stufe stelle, möge mir der Autor verzeihen. Vielleicht ist ihm ein Trost, dass ich mich zugleich frage, ob Goethe und Co. wiederum einen Cacherbericht so hätten schreiben können?

Verlag CreateSpace Independent Publishing Platform
106 Seiten
10,65 € / eBook 7,99 €
ISBN-13: 978-1500217105